Quick Check
Ausgangssituation
Bei der Prüfung von medizinischen Produkten müssen Fehler wie Kratzer, Risse etc. sicher erkannt werden. Derzeit ist diese Prüfung ein manueller, repetitiver und nicht reproduzierbarer Prozess. Weiterhin können die Defekte nur wenige Mikrometer tief sein, sodass sie mit bloßem Auge nur mit hoher Anstrengung sichtbar sind. Eine automatisierte Lösung dieser Qualitätskontrolle stellt die Sichtprüfung mithilfe eines Kamerasystems dar. Herausfordernd bei der Entwicklung eines solchen Prüfsystems ist die geringe Anzahl an Bauteilen mit Defekt. Trotz einer 100%-Prüfung gibt es nur wenige Bauteile mit einem Defekt, anhand derer ein System eingelernt und getestet werden kann. Da für das Training eines KI-Modells aber ein großer Datensatz notwendig ist, wird im Projekt mit synthetischen Trainingsdaten gearbeitet.
Lösungsidee
Mithilfe von physikalischer Simulation wird aus einem 3D-Modell des zu prüfenden Bauteils ein fotorealistisches Bild erzeugt. Hierfür wird ein detailliertes Modell des Bauteils, des Materials, der Beleuchtung und der Defekte erstellt. Auf Basis dieser virtuellen Szene können automatisiert beliebig viele Bilder des Bauteils erzeugt werden, aus denen dann ein Trainingsdatensatz für ein KI-Modell erstellt wird. Die Sichtprüfung wird dabei als Objektdetektion interpretiert. Ein KI-basierter Objektdetektor erlernt anhand der synthetischen Trainingsbilder die Merkmale der Defekte. Anschließend wird das trainierte Modell auf realen Kamerabildern der Bauteile mit Defekt getestet.