Ausgangssituation
Feuerwehren nehmen während Gefahrguteinsätzen (u.a. bei Chemikalienaustritt) Bild- und Videodaten mit Hilfe der explosionsgeschützten BOS Cam auf und senden diese Daten an Einsatzleitung und Sachverständige, um eine Einschätzung der Lage und einen zielgerichteten und sicheren Feuerwehreinsatz zu ermöglichen. Bisher sind gängige Gefahrensymbole und Stoffnummern nur gut geschulten Feuerwehrleuten bekannt oder müssen sonst aufwändig in der Fachliteratur nachgeschlagen werden. Im Rahmen des Quick-Checks wurden existierende Methoden zur Lokalisierung von Logos und Segmentierung farbiger Objekte auf diese Anwendung angewandt und konnten so erste gute Ergebnisse erzielen, die im Rahmen des Exploring Projects weiter verbessert wurden.
Lösungsidee
Eine automatisierte Erkennung und Klassifikation von Gefahren durch Chemikalien am Einsatzort anhand der Bilddaten kann die Entscheidungsphase stark beschleunigen. Daher sollen Machine Learning (ML) und klassische Algorithmen zur Extraktion von Gefahrgutklassifikationen und Stoffnummern von Warntafeln und Produktbeschriftungen eingesetzt werden. Die Kombination aus klassischen und modernen Methoden soll dabei die Robustheit des Gesamtsystems erhöhen und ein gesichertes Wissen durch Informationsfusion schaffen. Die durch das System erkannten Gefahreninformationen können dann in das bereits vorhandene GUI integriert werden und bieten so den Einsatzkräften eine Unterstützung bei der Einschätzung der Lage. Die Informationen werden dabei als Hilfestellung und nicht als endgültig angesehen. Eine Nutzerstudie soll durchgeführt werden, um die am besten unterstützenden Informationen in der bestmöglichen Darstellungsform zu präsentieren.