Am 6. Juli öffneten sich wieder die Türen für den zweiten Open Lab Day dieses Jahres, um zahlreiche Gäste für die Themen des KI-Fortschrittszentrums zu begeistern. Die Veranstaltung startete mit einem Eröffnungsvortrag, der Erfolgsgeschichten des Zentrums rund um Künstliche Intelligenz (KI) und Kognitive Robotik sowie Informationen zu Fördermöglichkeiten für Unternehmen darbot. Anschließend sowie auch am Nachmittag konnten die Gäste an den beiden beteiligten Fraunhofer-Instituten IPA und IAO Demonstratoren des Zentrums bei einem geführten Rundgang erleben.
Zu den gezeigten Exponaten rund um Kognitive Robotik und KI-basierte Bildverarbeitung gehörten die folgenden Entwicklungen:
- Robo-Dashcam: Hiermit lässt sich das Sicherheitskonzept einer Anwendung mit Mensch-Roboter-Kollaboration auch im laufenden Betrieb noch anpassen und die Performance der Anwendung verbessern.
- Industrielle Demontage von Batteriemodulen und E-Motoren: Mithilfe neuer Technologien wie einer KI-basierten Bildverarbeitung und speziellen Roboterwerkzeugen wird es möglich, ausgediente Autobatterien automatisiert sortenrein zu demontieren und somit eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren.
- Bin Packing: Dieses Robotersystem ermöglicht das geordnete und platzsparende Einpacken von Objekten, auch ohne dass diese vorab eingelernt wurden.
- Schweiß-Cobot: Dank einer sensorbasierten Anwendung reduzieren sich Programmieraufwände erheblich und machen Schweiß-Cobots auch für kleine Losgrößen wirtschaftlich nutzbar.
- Defektsimulator: Hierbei werden synthetische Daten erzeugt, um ein neuronales Netz anhand eines realistischen Datensatzes mit guten und defekten Bauteilen trainieren zu können, ohne diese defekten Bauteile tatsächlich vorhalten zu müssen.
- Automatische Optische Inspektion mit Maschinellem Lernen: Der KI-basierte Ansatz ermöglicht, notwendige manuelle Nachprüfungen bei einer automatisierten Inspektion um über 95 Prozent zu reduzieren, indem der Ansatz Pseudofehler minimiert.
Die Exponate rund um KI für die Dienstleistungswirtschaft waren die folgenden:
- KI-basierte Prozesskontrolle: Durch die Datenanalyse von Schraubdaten können markante Merkmale bei Schraubvorgängen identifiziert und in so in Echtzeit Qualitätsfehler aufgezeigt werden. Die dynamische Clusteranalyse im mehrdimensionalen Raum ermöglicht zusätzlich, versteckte Klassen zu entdecken.
- KI-Engineering als Grundlage für eine erfolgreiche KI-Organisation: Für die erfolgreiche Umsetzung eines KI-Projekts ist eine systematische Methodik für das Projektmanagement entwickelt worden, die Mensch, Technik und Organisation in Einklang bringt.
- Aikido – KI und Sprachmodelle zur flexiblen automatisierten Analyse von komplexen Dokumenten: »Aikido« ermöglicht Sachbearbeitern, innerhalb kürzester Zeit die wichtigsten Kerninformationen in unstrukturierten Textdokumenten zu identifizieren und diese zur Weiterverwendung aufzubereiten.
- AI Experience Design: Hierbei werden Data Science und User Experience Design zusammengeführt und mithilfe individueller und zugleich für alle verständlicher und begeisternder Bedienoberflächen nutzbar, um von Daten zu Entscheidungen zu gelangen.
- Brain Computer Interfaces und Anwendungen für die Mensch-KI-Interaktion: Sie ermöglichen die Entwicklung zukünftiger menschzentrierter Assistenzsysteme auf der Basis eines Brain Computer Interface, das in Echtzeit neurophysiologische Maße während der Interaktion mit einem technischen System erfasst.
- KI in der Kundenkommunikation: KI-Technologien können Tätigkeiten in Geschäftsprozessen automatisiert steuern oder dem Personal assistieren, beispielsweise indem sie automatisch Folgeaktivitäten aus Kundengesprächsprotokollen erkennen.
Nach den Führungen gab es die Möglichkeit, sich mit den Fraunhofer-Expertinnen und -Experten direkt über die Demonstratoren auszutauschen und beispielsweise Fragen zu den Bewerbungsmodalitäten für den KI-Einstieg zu stellen. Hierfür bietet das KI-Fortschrittszentrum dank der Förderung durch das baden-württembergische Wirtschaftsministerium das Projektformat zur Ideenfindung »AI Explorer« sowie das Format zur Prüfung einer schon vorhandenen Idee »Quick Check«.
Nach der Mittagspause präsentierte das Team des KI-Fortschrittszentrums ergänzend zu den Führungen noch die verschiedenen Technologieschwerpunkte, die den Entwicklungen zugrunde liegen. Zu diesen gehören die Themen Kognitive Robotik, Text- und Sprachverarbeitung, Zuverlässige KI, Advanced Analytics und Prognosen, Autonomes Planen und Entscheiden, Zustandserkennung und Echtzeitklassifikation sowie Bild- und Signalverarbeitung.