Nach den Präsentationen der Cyber-Valley-Forschungsgruppen gewährten verschiedene Industrieunternehmen sowie das KI-Fortschrittszentrum Einsicht in laufende Projekte. Das Team des Forschungsbereichs »Applied Neurocognitive Systems« präsentierte seine Studienergebnisse zur Mensch-Roboter-Kollaboration unter dem Titel »Brain-Computer Interfaces and Deep Reinforcement Learning for Human-Robot Collaboration«. Hierbei liegt der Fokus auf dem maschinellen Lernen aus menschlichem Feedback in Form von Gehirnsignalen. Für das zeitintensive Training nutzen die Forscherinnen und Forscher die KI-Methode des »Deep Reinforcement Learning«, also das Lernen aus Versuch und Irrtum. Dabei kommt während der Beobachtung von Robotersimulationen eine implizite Brain-Computer-Schnittstelle zum Einsatz.

Zusätzlich wurden den Teilnehmenden die Potentiale des »Bin Packing« vorgestellt, welches das vollautomatisierte Greifen aus einer Kiste ermöglicht. Insbesondere im boomenden Onlinehandel gewinnt dieser Vorgang an Bedeutung. Das Robotersystem kann ohne vorheriges Einlernen von Objektdaten Freiformen platzsparend in Kartons ablegen, ohne auf Packmuster oder Vorkommissionierung angewiesen zu sein. Bin Packing erreicht hiermit eine fünf Prozent höhere Verpackungsdichte und das bei deutlich reduzierten Vorbereitungsaufwänden.

Die Fraunhofer-Gesellschaft ist ein integraler Bestandteil des Cyber Valley, einem Forschungskonsortium bestehend aus den Universitäten Tübingen und Stuttgart, dem Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme sowie führenden Industrieunternehmen weltweit. Das KI-Fortschrittszentrum ist im Konsortium integriert und fungiert als zentrale Anlaufstelle für anwendungsnahe KI-Forschung. Auf diese Weise ermöglicht es dem Cyber Valley über die bestehenden Partner hinaus den Technologietransfer von der Grundlagenforschung in die Industrie.